05.08.2009

LHC-Neustart im Herbst

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Am LHC durchgeführte Reparaturen
Grafik: CERN

Obwohl die Reparaturarbeiten am LHC gut vorangehen, wird sich der Neustart des LHC verschieben: Als die Sektoren in den letzten Wochen für Tests vorbereitet wurden, wurden zwei Vakuumlecks gefunden. Die beiden betroffenen Sektoren waren „kalt“, waren also bereits auf eine Temperatur von etwa minus 191 Grad Celsius herabgekühlt. Bei dieser Temperatur können die Lecks aber nicht repariert werden, deshalb müssen die betroffenen Bereiche der Sektoren auf Raumtemperatur aufgewärmt werden. Die benachbarten Bereiche können auf der niedrigen Temperatur gehalten werden, was den Aufwand der Reparatur verringert.

Die Vakuumlecks betreffen nicht das extrem gute Vakuum im Strahlrohr, sondern es handelt sich um Lecks zwischen dem Heliumkreislauf, der zur Kühlung dient, und dem Isoliervakuum, das die tiefgekühlten Geräte von der wärmeren Umgebung trennt. Der genaue Ort und die genaue Ursache des Lecks sind bisher noch nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass es sich um einen defekten Schlauch im Heliumkreislauf handelt. So ein Defekt trat bereits vor zwei Jahren an einem Verbindungsschlauch in einem anderen Sektor auf. Eine vorläufige Untersuchung zeigte, dass es sich bei dem Schaden vor zwei Jahren vermutlich um eine Verschleißerscheinung handelte. Der Schaden wurde damals behoben, indem der flexible Schlauch durch ein festes, kleineres Rohr ersetzt wurde. Sollte sich herausstellen, dass die beiden aktuellen Lecks auch auf einen Schaden an dem Schlauch zurückzuführen sind, wird die Reparatur nach der gleichen Methode durchgeführt.

Die Lecks und die damit verbundenen Reparaturen – insbesondere das Aufwärmen der Sektoren – benötigen Zeit, so dass sich der Neustart des LHC verzögern wird. Rolf Heuer, Generaldirektor des CERN, teilt mit, dass der LHC voraussichtlich Mitte November geschlossen und fertig für die Strahlinjektion sein wird. Ein genaueres Datum wird diese Woche vom CERN bekannt gegeben.

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