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  • ALICE-Experiment
    Informationen zum auf die Kollisionen von Blei-Ionen optimierten Experiment.
  • Quark-Gluon-Plasma
    Informationen zu dem Materie-Zustand, dem die Forscher ab November genauer auf die Spur kommen wollen
  • CERN-Sommerstudent
    Alle Informationen zum Sommerstudentenprogramm am CERN (engl)
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28.10.2010

Ein Sommer am CERN

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Die CERN-Sommerstudenten 2010

Bild: CERN

Jeder Student steht irgendwann im Laufe seines Studium vor der Frage: Wo schreibe ich meine Abschlussarbeit? Auf welches Thema spezialisiere ich mich? Eine Möglichkeit sich zu orientieren und unmittelbar bei der aktuellen Forschung dabei zu sein, sind so genannte Sommerstudentenprogramme. Dabei verbringen die Studenten zwei bis drei Monate an einem Forschungszentrum, hören Vorlesungen und arbeiten direkt in den Arbeitsgruppen mit. Der Heidelberger Studentin Johanna Gramling hat die Sommerstudentenzeit am CERN ganz klar geholfen eine Entscheidung zu treffen: „Nach der Zeit am CERN war ich mir sicher, dass Physik das richtige für mich ist.“ Doch wie entscheidet man sich für ein Experiment? Schließlich passiert an allen Experimenten am LHC zurzeit viel Spannendes und Neues. „Bei ALICE hat mich besonders gereizt, dass es etwas anderes ist als das, was man aus dem Studium kennt“, erklärt Gramling. „Mit Teilchenphysik hat man da ja schon zu tun. Außerdem weiß man bei den anderen Experimenten ziemlich genau, wie sich das, was man sucht, im Detektor zeigt.“ Anders ist das aber bei den Experimenten mit den Blei-Ionen. „Die theoretischen Vorhersagen sind viel unklarer und außerdem ist das ein Thema, mit dem man im Studium kaum in Berührung kommt. Ich wollte gerne etwas Neues lernen und ausprobieren“, erzählt die junge Forscherin begeistert.

Dabei war sie sich zwischenzeitlich noch nicht einmal sicher, ob Physik überhaupt das richtige Fach für sie ist. Doch spätestens seit ihrem Aufenthalt am CERN, bei dem sie Forschungsluft schnuppern konnte, ist sie sich sicher. „Physik ist besonders spannend, weil diese Wissenschaft nie aufhört weiterzusuchen und zu fragen, egal ob es um die größten oder um die kleinsten Objekte, wie in der Teilchenphysik, geht“, erklärt Gramling die Begeisterung für ihr Fach.

Auch das Leben als Sommerstudentin am CERN hat die junge Forscherin begeistert: „Die Atmosphäre am CERN ist einfach einmalig. Man kann auch mal bis spät abends über Physik diskutieren, ohne, dass das man schräg angeguckt wird.“ Auch dass sie als Sommerstudentin direkt voll in die Arbeit eingebunden wurde, begeisterte die junge Frau. Und natürlich war Gramling auch in den unterirdischen Kavernen der Experimente. „Ich habe ALICE und LHCb gesehen. Es ist wahnsinnig beeindruckend vor so einem riesigen Aufbau zu stehen und zu wissen, dass er auf den Mikrometer genau ausgerichtet ist.“

Besonders gefreut hat sich Gramling auch, dass sie ihr Forschungsprojekt, das sie am CERN begonnen hatte, an ihrer Heimatuni weiterführen konnte. „Ich hatte echt Glück, dass es so geklappt hat“, freut sich Gramling. Und nun wartet auch sie gespannt auf die ersten echten Blei-Ionen-Daten, denn Ende dieses Jahres will sie mit ihrer Diplomarbeit beginnen. Auch dabei wird sie sich weiter mit ihrem Thema beschäftigen. Doch vorher stehen noch Diplomprüfungen an. Für die wünschen wir der Forscherin viel Erfolg!

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