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03.12.2014

ATLAS Computer stoßen an Grenze – das menschliche Auge ist gefragt!

Higgs-Hunters

Foto: Higgs-Hunters (ATLAS/CERN)

Die Atlas Kooperation hat am 1. Dezember 2014 in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford und der New York Universität das Citizen Science Projekt "Higgs-Hunters" auf der Plattform Zooniverse gestartet. Auf „Higgs Hunters“ bitten Teilchenphysiker Freiwillige, sie bei der Untersuchung der Eigenschaften des Higgs-Teilchens zu unterstützen. Die erhofften Erkenntnisse könnten das bisherige Verständnis des Universums verändern.

Das Higgs-Teilchen wurde gemeinsam von den LHC-Experimenten ATLAS und CMS im Jahr 2012 entdeckt. Es hat einer Masse von 125 GeV, ist extrem instabil und zerfällt - sobald es produziert wurde - in leichtere Teilchen. Durch die Untersuchung der Spuren, die die Zerfallsprodukte im Detektor hinterlassen haben, sind die Wissenschaftler in der Lage, die Eigenschaften des Higgs-Teilchens zu rekonstruieren und damit verschiedene Theorien zu bestätigen oder zu widerlegen. Manche dieser Theorien sagen eine völlig neue Klasse von Teilchen voraus, diese Teilchen agieren ausschließlich mit dem Higgs-Teilchen und sind daher bisher noch nie beobachtet worden.

Auf der Plattform „Higgs Hunters“ werden Eventdisplays bereitgestellt, die von Teilchenkollisionen im ATLAS-Detektor stammen. Diese Bilder zeigen Spuren von Teilchen, die ihren Anfangspunkt in der Regel im Zentrum haben. Manche Spuren beginnen jedoch abseits der Mitte. Diese gilt es zu identifizieren und zu zählen. Sie könnten ein Zeichen für ein unsichtbares, neutrales Teilchen sein, das aus dem Kollisionspunkt entkommen ist und anderswo zerfällt.

Die zur Verfügung gestellten Eventdisplays sind alle von Computern analysiert worden. Allerdings können die bisherigen Computer-Algorithmen diese ungewöhnlichen Spuren schlecht identifizieren. Das menschliche Auge ist gefragt. Die Datenmenge ist jedoch viel zu hoch, als dass die Wissenschaftler diese Aufgabe alleine bewerkstelligen könnten. Sie hoffen daher auf die Hilfe von Freiwilligen. Mit vereinter Kraft könnte das Rätsel gelöst werden.

Die Wissenschaftler werden den identifizierten Unregelmäßigkeiten durch die Freiwilligen besondere Aufmerksamkeit schenken, wenn der LHC im nächsten Jahr mit einem höheren Energieniveau wieder in Betrieb genommen wird.

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