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05.04.2015

Die Weltmaschine ist wieder in Betrieb

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Osterschicht im Kontrollraum: der Teilchenbeschleuniger LHC lässt wieder Protonen kreisen. Bild: CERN

Seit heute kreisen wieder Teilchenstrahlen im Large Hadron Collider am CERN. Gegen 10:40 Uhr macht ein Protonenstrahl die Runde, um gegen 12:30 Uhr folgte der andere in der anderen Richtung. Die Teilchenstrahlen kreisten bei ihrer Injektionsenergie von 450 GeV. Damit ist der LHC nach seiner zweijährigen Pause wieder in Betrieb.

Die nächsten Wochen werden jetzt genutzt, um alle Systeme zu kontrollieren und einzustellen, damit dann die Strahlenergie auf 6,5 TeV pro Strahl erhöht werden kann. Im Sommer wird es dann erste Kollisionen geben, von denen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über das im Jahr 2012 entdeckte Higgs-Teilchen oder sogar Anzeichen von neuer Physik.

"Der Strahl hat ohne Probleme die ganze Maschine umrundet. Es ist fantastisch es nach zwei Jahren und vielen Umbauarbeiten so glatt gehen zu sehen", sagt CERN-Generaldirektor Rolf Heuer. "Ich freue mich riesig – genauso wie alle anderen Leute im CERN-Kontrollraum und vermutlich alle Kollegen aus der Gemeinschaft der Teilchenphysiker."

Auch die Kontrollräume der Detektoren waren voll besetzt und die Detektoren konnten zwar noch keine Kollisionen, dafür aber sogenannte "Splash events" aufzeichnen, die zeigen, wie der Teilchenstrahl den Detektor durchquert. Ußerdem gab es Osterhasen und Ostereier für alle, die auf Schicht waren.

"Der LHC hat mit der Entdeckung des Higgs-Teilchens schon Geschichte geschrieben”, betont auch DESY-Teilchenphysikdirektor Joachim Mnich. „Der Neustart mit deutlich höherer Energie gibt uns die Chance, in neue, unbekannte Regionen vorzustoßen und neue physikalische Phänomene wie zum Beispiel die Dunkle Materie nachzuweisen. Alle beteiligten Teilchenphysiker blicken jetzt mit Spannung nach Genf.“

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