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20.11.2017

In Belle sitzt jetzt ein BEAST

BEAST Einbau

Millimeterarbeit am Riesendetektor: am Wochenende wurde der Test-Detekot "BEAST" in Belle II installiert. Bild: KEK

Nächstes Jahr soll der massiv umgebaute Belle II-Detektor am japanischen Forschungszentrum KEK seinen Dienst wieder aufnehmen. Forscher haben jetzt eine zentrale Komponente tief im Innern eingebaut: den BEAST-Detektor. Er bereitet den Boden für den neuen und zu großen Teilen in Deutschland gebauten, zentralen Vertextdetektor, der zwar ultra-präzise ist, aber auch sehr empfindlich, so dass er bei einer zu hohen Strahlenbelastung zerstört würde. Der jetzt eingebaute BEAST-Detektor ist eine Art “Vorkoster”, mit dessen Hilfe der ebenfalls umgebaute Teilchenbeschleuniger richtig eingestellt werden kann.

BEAST analysiert den Untergrund, das “Rauschen”, das bei Teilchenkollisionen entsteht, aber keine relevanten Informationen enthält. „Diese Information hilft den Beschleunigerphysikern zu lernen, wie sie SuperKEKB auf volle Leistung bringen können, ohne dabei unseren empfindlichen Detektor zu beschädigen“, sagt Teilchenjäger Carlos Marinas von der Uni Bonn, der für "das BEAST" und die Inbetriebnahme des neuen Vertexdetektors verantwortlich ist.

An Belle II arbeiten aus etwa 750 Wissenschaftlern von 106 Instituten aus 25 Ländern. Deutschland ist im wahrsten Sinne des Wortes zentral mit dabei: es stellt nicht nur mit zwölf Instituten nach Japan die zweitgrößte Forschergruppe, sondern ist auch für die Entwicklung und den Bau des Pixel-Vertexdetektors verantwortlich, den zentralsten Subdetektor im späteren Belle II-Experiment.

Mit Belle II wollen Wissenschaftler der Frage auf den Grund gehen, warum im Universum mehr Materie als Antimaterie vorhanden ist. Der LHCb-Detektor am LHC bekommt also freundliche Konkurrenz.

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