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24.04.2017

Fakt der Woche

ALICE-strangeQuarks

Seltsam: Je mehr Teilchen in der Kollision, umso mehr Teilchen mit strange-Quarks tauchen auf. Bild: ALICE / CERN

Das Proton kann manchmal ganz schön seltsam sein. Das haben Forscher des ALICE-Experiments in einem in der Fachzeitschrift Nature Physics veröffentlichten Paper bestätigt. Sie beobachteten nämlich bei manchen Kollisionen zwischen Protonen ähnliche Prozesse wie die, die sonst nur bei Kollisionen von Schwerionen ablaufen. Betroffen sind hierbei diejenigen Kollisionen, in denen sehr viele Teilchen produziert werden. Dort beobachteten die Forscher überraschenderweise viele sogenannte strange-Quarks.

ALICE untersucht hauptsächlich das sogenannte Quark-Gluon-Plasma, ein Materiezustand, der kurz nach dem Urknall geherrscht haben muss und den man mit Kollisionen von Schwerionen nachstellen kann. Hier kommen diese Prozesse, bei denen besonders viele Teilchen erzeugt werden, häufiger vor. Nun konnten die Forscher sie auch bei den selten vorkommenden Protonen-Kollisionen, bei denen viele Teilchen gebildet werden, bestätigen. Die Theorie sagt nicht vorher, dass hier mehr Teilchen mit strange-Quarks gebildet werden sollten; Wissenschaftler sind also gespannt, was diese Beobachtung für die Studie des Quark-Gluon-Plasmas und die theoretischen Grundlage der Quantenchromodynamik bedeuten könnte.

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