Geschichte des LHC
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Meilensteine am LHC

Der LHC-Beschleuniger wurde in den 1980er Jahren als Nachfolger des Elektron-Positron-Speicherrings LEP in dessen Tunnel geplant. Ende 1994 gab der CERN-Rat die Zustimmung für den Bau, im Oktober 1995 wurde der LHC Conceptual Design Report veröffentlicht. Im Jahr 1998 begannen die Baumaßnahmen für das Ausbaggern der unterirdischen Hallen, in denen die riesigen Detektoren untergebracht sind. In den folgenden Jahren reihte sich ein Meilenstein an den anderen: der Ausbau der Kavernen, Tunneldurchbrüche, die Fertigstellung des Stahljochs für CMS, die Lieferung des ersten und des letzten Magneten… Im Jahr 2003 wurde der letzte Kubikmeter Erde für das gesamte Projekt ausgehoben und die Höhle, in der der ATLAS-Detektor untergebracht ist, konnte eingeweiht werden. Vieles, was zum Baubeginn bereits auf dem neuesten Stand der Technik war, wurde weiterentwickelt, um die anspruchsvollen Spezifikationen und die bisher noch nicht dagewesenen Anforderungen für den Beschleuniger zu erfüllen. Im Hinblick auf die riesige Datenmenge, die die LHC-Experimente liefern, entstand mit dem "LHC Computing Grid" eine neue Methode der Datenspeicherung, des Datenmanagements und der Datenverarbeitung.

Am 10. September 2008 kreiste zum ersten Mal ein Protonenstrahl im LHC, kurz darauf kam es jedoch zu einem Unfall, der den Beginn der Forschung verzögerte. Erst am 20. November 2009 konnten wieder Protonen im LHC kreisen. 2010 wurde die Energiemenge der Strahlen nach einem kurzen technischen Stop erhöht, sodass Ende März zum ersten Mal Teilchen mit einer Energie von 7 TeV kollidierten. 2012 konnte die bisher größte Entdeckung am LHC verkündet werden: im Juli gaben Wissenschaftler von CMS und ATLAS bekannt, dass sie ein neues Teilchen gefunden hatten, dass später als Higgs-Teilchen bestätigt werden konnte. Für die Vorhersage dieses Teilchens und des damit vebundenen Mechanismus erhielten Francois Englert und Peter W. Higgs 2013 den Physik-Nobelpreis.

Nach der ersten längeren Betriebspause ab Februar 2013 begann im Juni 2015 Run 2 des LHC. Jetzt sind Kollisionen mit einer deutlich höheren Energiemenge von 13 TeV möglich.

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