23.09.2008

Reparaturen am LHC nötig - Wiederinbetriebnahme voraussichtlich 2009

Am Freitag, 19. September 2008, trat während des Betriebs ohne Teilchenstrahl im letzten Sektor des Large Hadron Collider LHC eine große Menge Helium aus dem Beschleuniger in den Tunnel ein. Erste Untersuchungen lieferten den Hinweis, dass der Fehler vermutlich in einer elektrischen Verbindung zwischen zwei Magneten liegt. Die Inbetriebnahme sollte den LHC auf Betrieb bei fünf Tera-Elektronenvolt vorbereiten. Vermutlich ist eine Kabelverbindung durch den Strom geschmolzen und dadurch zerstört worden, so eine Pressemeldung des CERN vom 20. September 2008.

Es liegen zwar noch keine genauen Ergebnisse vor, fest steht aber, dass der betroffene Sektor 3-4 von
-271 Grad Celsius auf Raumtemperatur erwärmt werden und der fehlerhafte Magnet ersetzt werden muss. Dies bedeutet, dass sich die weitere Inbetriebnahme des LHC voraussichtlich bis zum Frühjahr 2009 verzögert, wie das CERN am 23. September mitteilte. Denn zunächst muss die bei einer Temperatur von beinahe absolut Null laufende Maschine Schritt für Schritt um fast 300 Grad erwärmt werden, bevor Reparaturarbeiten möglich sind. Danach muss sie ebenso langsam und vorsichtig wieder auf die Betriebstemperatur von minus 271 Grad heruntergekühlt werden.

Im November - direkt anschließend an die Zeit, die für die Untersuchungen und Reparaturen benötigt wird - folgt die Phase, in der alle CERN-Beschleuniger, unter anderem auch der LHC, wie jeden Winter routinemäßig für Wartungen abgeschaltet werden. Die Wissenschaftler werden demnach einige Monate auf die ersten LHC-Kollisionen warten müssen.

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