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60 Jahre CERN
CERN wird 60. Alle Beiträge aus der Reihe „60 Jahre CERN" gibt's hier.

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21.02.2014

CERN empfängt zeitgenössische Künstler

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Filmemacher Jan Peters bei Dreh im ATLAS-Pixellabor. Foto: Jens Dopke

CERN ist ein Forschungslabor für Teilchenphysik. Nicht Neues soweit. Aber Grundlagenforschung ist nicht das Einzige, was dort passiert. Lehrer werden ausgebildet, Schulklassen geführt, Lizenzen an Industrien vergeben und sogar Künstler inspiriert. Das CERN hat ein eigenes Kunstprogramm – Arts@CERN – das mehrmonatige Aufenthalte für Künstler am CERN möglich macht und Künstler mit Wissenschaftlern für größtmögliche gegenseitige Inspiration verbindet. Zwei der bisher fünf Preisträger kamen aus Deutschland.

Filmemacher Jan Peters ist ein Mann der alten Schule, was seine Kunst angeht: er dreht mit allen möglichen Formaten, am liebsten aber mit Super 8. Er hat, neben einer Professur an der Kunsthochschule Kassel und diversen Filmprojekten, momentan den Titel den residenten CERN-Künstlers. Sein CERN-Inspirationspartner, ATLAS-Ingenieur und Hobby-Cineast Neal Hartman, hätte ihm keinen besseren Zeitpunkt für seine drei CERN-Monate anbieten können: Hartman arbeitet am Pixeldetektor, dem zentralsten Bauteil von ATLAS, das während der Betriebspause aus- und umgebaut wurde und gerade in den letzten Wochen wieder ATLAS eingesetzt worden ist – mit Kränen, Physikern in Klettergeschirren, Vermessern und allem drum und dran. Und einem Filmemacher, der die ganze Zeit mit dabei war und sich nun entscheiden muss, was er mit dem Material anstellt.

Peters, der auch mehrere Jahr in Hamburg gelebt und dort Kontakt zum Forschungszentrum DESY gehabt hat, wollte schon seit Studienzeiten zum CERN. Für ihn ist also ein Traum wahr geworden. In seinen Dokumentationen – zum Beispiel „ Wie ich ein freier Reisebegleiter wurde“ (2007) oder „Time’s Up“ (2009) – setzt er sich anhand seiner eigenen Erfahrungen mit größeren Fragen des Lebens auseinander. Die Zeit am CERN und mit dem ATLAS-Detektor will er nutzen, um die Verbindungen zwischen Wissenschaft, Kunst, Politik und Philosophie zu entschlüsseln.

Das Arts@CERN-Programm besteht seit 2011. Es ist nicht nur für die zweisträngigen Künsteler-Residenz-Programme „Collide@CERN“ (Prix Ars Electronica Collide@CERN und Colllide@CERN Geneva) verantwortlich, sondern auch für CERNs offizielle Kulturpolitik. Kulturelle Partnerschaften werden mit dem Programm gepflegt, und Experten der internationalen Kunstszene (und CERN-Wissenschaftler) sitzen im Auswahl- und Beratungsgremium. Der allererste residente CERN-Künstler war der Deutsche Julius von Bismarck (http://arts.web.cern.ch/julius-von-bismarck) .

Jan Peters wird am 27. Februar um 19:30 Uhr über seine Erfahrungen am CERN berichten. Den webcast kann man hier verfolgen.

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