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08.12.2016

Der LHC geht in die Winterferien

LHC-Tunnel

Ein Blick ins Innere des LHC-Tunnels. In der Winterpause wird der Beschleuniger gewartet.
Bild: CERN



Auch der Large Hadron Collider am CERN bekommt zwischendurch eine kleine Verschnaufpause. Einmal pro Jahr steht der Beschleuniger still, die komplexen Maschinen und Detektoren werden gewartet. Seit dem 5. Dezember ist es wieder soweit, der sogenannte Extended Year End Technical Stop (EYETS) hat begonnen. Um 6:02 Uhr morgens wurden die letzten Kollisionen von Protonen und Blei-Ionen aufgezeichnet. Jetzt dauert es bis Mitte April 2017, bis wieder Daten am LHC gesammelt werden können. Bis dahin sind die Forscher vor allem damit beschäftigt, die Ergebnisse von diesem Jahr auszuwerten.

Und da gibt es sehr viel zu analysieren: der LHC hat alle Erwartungen übertroffen und es konnten deutlich mehr Daten gesammelt werden als erhofft. Für die Proton-Proton-Kollisionen von April bis Ende Oktober konnten die beiden großen Detektoren ATLAS und CMS 60% mehr Ereignisse aufzeichnen als erwartet, insgesamt konnten alle Detektoren 6,5 Billiarden (eine Billiarde hat 15 Nullen) Kollisionen beobachten. Das sind mehr Daten als bisher in allen LHC-Laufzeiten zusammengenommen.

LHC-Diagramm Luminosität

Die Erwartungen (Projection) für die Luminosität, also die Anzahl der Teilchenbegegnungen pro Zeit und Fläche im Beschleuniger, wurden 2016 deutlich übertroffen.
Grafik: CERN

Auch der Betrieb des LHC mit Proton-Blei-Kollisionen von Anfang November bis zum 5.Dezember waren sehr ertragreich. Hier wurden 380 Milliarden Kollisionen aufgezeichnet. Mit diesem Ergebnis sind die Forscher besonders zufrieden, weil der LHC-Betrieb mit den ungleichen Teilchenstrahlen (Blei-Ionen sind 206-mal schwerer als Protonen) sehr kompliziert ist.

Der LHC hat sich seine Pause also verdient. 2017 soll auf das erfolgreiche Jahr aufgebaut werden und neue spannende Ergebnisse gesammelt werden. Die Forscher (und wir) sind schon gespannt auf die neuen Daten.

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